Therapietag.

 Wird er mir was bringen? Ich denke ja. Reden tut immer ganz gut auch wenn es nicht immer nachhaltig helfen kann. Einfach mal jammern, motzen, loben, erzählen. Je nachdem wie es einem gerade geht kann das schon helfen. Ich habe wieder mal schlecht geschlafen. Normal für mich wenn Termine anstehen. Dann werden die Geräusche der Partnerin zu laut um wieder einzuschlafen, also ich empfinde sie als laut. Eigentlich hätte ich schon gerne ein eigenes Zimmer gehabt, jetzt mit zunehmenden Alter. Aber das hat sich ja wieder zerschlagen. Sollte halt nicht sein. Wie so vieles eben nicht sein sollte. Therapietag.. wird wohl heute ein Jammer-Tag.

Einfach hinnehmen.

 Das sich nichts wirklich ändert denke ich, dass soll wohl so. Es bleibt alles beim alten. Ich fühle mich müde und habe auch keine Lust mehr auf Veränderung zu hoffen. Also wird es wohl das beste sein alles so hinzunehmen solange es eben noch dauert. Ich bin nicht auf der Welt um Spaß zu haben. Es gibt Sätze die bewahrheiten sich halt immer  wieder. Das hat dann wohl seine Bedeutung.

Sich gefangen fühlen

 und kein Ende sehen. Das ist der Zustand in dem ich mich sehe. Schwierig. Ich weiß auch nicht so richtig damit umzugehen. Ist halt blöd. Wieder geht es mehr zurück als nach vorn. Vom Leben beschissen ist dann ein Gedanke der mir oft in dem Sinn kommt. Vom Leben und auch von Partnerinnen könnten man, nein, könnte ich sagen. Ist wie es ist und es ist gerade sehr schwierig für mich nicht an der Situation zu verzweifeln. Wie mag es weitergehen? Ich weiß es nicht wirklich.

Freitag und Wochenende..

 einerseits ja. Andererseits ein Tag wie die davor. Ich sehe da keine Veränderung. Heute will ich mir neue Bücher aus der Bibliothek holen. Mittlerweile ist das Lesen angenehmer wie das Ansehen von blöden TV Sendungen. Gerade die Nachrichten, sei es Heute oder die Tagesschau, finde ich nicht sehr informativ. Ich möchte da nur Fakten und keine Kommentare oder Meinungen von Leute die nicht am Geschehen sind. Außerdem wird auch gern mit Aufmachersprüchen gespielt. Nichts für mich. Muss ja auch nicht. Ich fühle mich alt.. und müde. 

Anerkennung

 von der Psychiaterin. Frau Doktor ist der Meinung ich habe viel über mich, über meine Erkrankung gelernt. Und sie ist der Meinung das mein Sohn Glück hat, in seiner Krise, jemanden mit meiner Erfahrung an der Seite zu haben. Allerdings weiß sie auch um die Belastung die das für mich bedeuten kann. Keine Änderung der Medikamente, ruhig öfters auf das Bedarf-Medikament zugreifen. Kommt mir gelegen denn ich möchte gar nicht mehr mit anderen Dosierungen rumprobieren. Solange sich hier die Umstände nicht ändern, macht da ändern bei den Medikamenten keinen Sinn. Dennoch war ich am Ende des Termins wieder etwas gelassener. Wartezimmer war anstrengend. Alte Leute die keine Zeit haben, zig mal fragen wann die drankämen, ständig ihren Gehstock umfallen lassen. Für mich ist diese Atmosphäre anstrengend.  Nun gut, der Termin wäre wieder man geschafft. Heute morgen funktionierte das Türschloss nicht richtig. Der Sohn hatte wohl in der Nacht wieder abgeschlossen und der Schlüssel ließ sich nicht abziehen. Erst mal wieder Stress für mich. Ich bin einfach allen Unerwarteten nicht mehr so gewachsen. Schloss ausbauen, ölen, andersherum wieder einbauen. Scheint zu funktionieren. Frust auf dem Sohn? Nein, auf die Umstände. Darauf aber wirklich heftig. die Wohnung hier, die Nachbarn, die Stadt und.. die Aussicht darauf dass sich nichts ändert. Das ist Frust.

Kurze Nacht, neuer Tag

 Heute ist wieder Frau Doktor angesagt. Wie immer vor solchen Tagen, schlecht bis gar nicht geschlafen. Das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Im Moment ist vieles im argen. Urlaub, hätte ich auch gerne mal aber stattdessen gibt es immer wieder einen Schlag in den Nacken. Es scheint eben so mein Weg zu sein. "Kann man ja später machen" der Satz von den  Oma`s (und sie meinten das nicht böse) klingt mir wieder wie Hohn in den Ohren. Später.. wann sollte das für mich wohl sein. Dieses Jahr werde ich 60, die Kinder immer noch in der Wohnung, die Ehe eher bescheiden, viele Freunde nicht mehr da, keine wahren Hobbys oder Interessen mehr. Sexualität ist eigentlich nur noch Erinnerung. Später.. zu spät sein mein Jetzt zu sein. .. einfach mies drauf.

Weiter geht's

 ob ich das will fragt ja keiner. Frau hat noch Urlaub und ich das was ich immer habe.. nichts. Ist wie es ist und wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Na ja wenn ich dann zumindest den Kids noch helfen kann geht es ja wohl. Ich erwarte nicht mehr mal wieder frei zu sein, die Wohnung allein zu haben bzw. mit meiner Frau. Ich werde älter, werde im Moment auch wieder schwerer, werde frustrierter. Meine Freiräume, die ja eh bescheiden waren, sind wieder weniger geworden. Ich mag mein Leben nicht, alles andere zu sagen wäre gelogen. Zu oft musste ich auf etwas reagieren anstatt zu agieren. Da ist nicht viel gewesen mit Selbst bestimmt. Und wer weiß wie lange das noch geht. Shit Happens.