Stationärer Aufenthalt.
War erstmal ein Schock für mich. Mit 52, faktisch arbeitslos und dann in eine Klinik für
Psychosomatik müssen. Super dachte ich, schlimmer geht nicht.
Die Patientenzimmer befanden sich im 3.Stock. Darunter, im 1ten und 2ten, war Psychiatrie.
Geschlossene und Halb-Geschlossene. Die Patienten, die dort waren, konnten einen aufgrund Ihrer Erkrankung schon schrecken.
Den Tag 1 verbrachte man mit dem wohl üblichen. Schrank einräumen, Essensplan ausfüllen, sich
bekannt machen. Es waren 2 Bettzimmer.
Ich hatte einen nette jungen Mann als Zimmergenossen, allerdings nur für 2 Wochen, wie sich früh
heraus stellte. Dann wurde er entlassen.
Aber er vermittelte mir schon einen positiven Eindruck, in dem er seinen Aufenthalt für richtig und
hilfreich beurteilte. Das gab mir dann doch so etwas wie Mut.
Obwohl, ja obwohl mein Zustand schlecht war.
Diagnose: Schwere depressive Episode,
Generalisierte Angststörung,
Das war die psychische Beurteilung. So fühlte ich mich wohl auch, eigentlich fühlte ich garnix.
Ich starrte vor mich hin, konnte nicht lachen. Obwohl ich manch Witz meine Mitpatienten verstand.
Das zog mich noch mehr runter.
Und Sorgen. Würde Zuhause alles klappen ? Kommt meine Frau klar ? Was macht die Depression mit meiner Ehe ? Ein blöde Zeit.
Es klappte alles,meiner Frau kam klar und die Ehe hält. Soviel vorweg, soll ja kein Roman werden.
Es folgten die medizinischen Untersuchungen wie Gewicht, Blutdruck, Laborwerte.
Ich musste einen Lebenslauf schreiben. Mit dem Schwerpunkt Familie, also nicht beruflich orientiert.
Und dann war ich aufgenommen.