Psychotherapie.
Für mich heißt dass lernen was mich zu manchen Verhalten gerade zu gezwungen hat.
Dieses übertriebene "Gründlich" wenn es um die Arbeit ging. Dieses "dauernd sich Sorgen machen",
wenn es um die Familie ging.
Tja, an dieser Stelle stellt sich die Frage, was möchte man preisgeben ?
In der Tagesklinik hat man viel von sich preis gegeben. Man hat sich förmlich seelisch "ausgezogen".
Meine Kindheit, meine Jugend, dass waren schwierige Zeiten. Ich hatte früh, eigentlich zu früh,
Verantwortung zu tragen. Das hat Kraft gekostet.
Kraft die mir jetzt fehlt. Ich habe meine eigenen Bedürfnisse nicht erkannt. Sie nicht zugelassen.
Diese Erkenntnis arbeitet die Therapie immer mehr heraus.
Viel für andere tun, anderen Sorgen abnehmen. Immer und immer wieder. Das zerrt einem irgendwann auf. Das rächt sich jetzt.
Das Elternhaus war schwierig, Leibliche Eltern geschieden, einen alkoholkranken Stiefvater,
der die Mutter verprügelt.
Ich selbst, mit 17 schon Vater. Natürlich nicht geplant. ABER EIN SUPER JUNGE.
Das ist mir wichtig.
Überhaupt, man denkt oft was ist schief gelaufen, was hab ich nicht geschaft,warum habe ich kein Glück.
Ich hatte Glück, 4 Mal. 4 Wunderbare Kinder .Die ich sehr liebe.
Ich habe in der Jugend Armut kennen gelernt, Mutter und Vater haben eigentlich nix solide hin bekommen.
Viele Umzüge, immer wieder neue Kontakte.
Später riss die eigene Mutter einen auch noch in finanzielle Schwierigkeiten.
Mit ungefähr 14 Jahre musste ich mich zwischen den Stiefvater und meiner Mutter stellen. Damit Sie nicht verprügelt wird. Das sollte man in den Alter nicht erleben.
Der leibliche Vater, nicht präsent. Kein Kontakt, kein Unterhalt. Hört man ja oft.
Meine erste Frau. eine Heirat aus den falschen Gründen. Für mich stand damals fest, du hast jetzt
Familie, dafür musst du da sein.
Da war es , das Übergeordnete "Ich". Das fortan überwiegend mein Leben bestimmte.
Die Ehe scheiterte, jetzt habe ich seit über 20 Jahren eine Frau an meiner Seite die ich nicht missen möchte.
Mit Ihr zusammen zukommen, war wohl so das letzte mal wo ich mich richtig gegen mein " übergeordnetes Ich " durchsetzen konnte.