Die Tagesklinik

Die Tagesklinik.

Der erste Tag, ich kam an als ein Haufen Elend, unsicher, heulend, zittrig.
Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, Hilflosigkeit. Das ganze Programm. Ein Psychologe nahm mich auf.
Ich schilder das ich nicht mehr konnte, einfach nix mehr in den Kopf bekomme, versagt habe, ja 
überhaupt nicht weiß ob ich hier richtig wäre. 

Goldrichtig, war die Antwort.Es folgte der üblich Personen-kram. Wann geboren, Familienstand ect.
Kurzes zeigen der Räumlichkeiten, bekannt machen mit einen Patienten Paten. Jemand, der schon länger dort ist und einem alles erklärt und zeigt.

Man wurde in verschiedene Gruppen eingeteilt, je nachdem welche Störung man hat.
In meinen Fall kam ich in eine Angstgruppe, hier wird einem erklärt was überhaupt Angst im Körper auslöst, welche Abläufe in Gang kommen.

Dann kam ich in die Depression-Gruppe hier erfährt man was die Krankheit eigentlich ist, welche Symptome möglich sind, welche Therapien es gibt. War für mich sehr interessant weil ich immer noch nicht akzeptiert hatte "krank" zu sein.
"Sie haben keinen Gips, sonst würden sie es eher akzeptieren" das habe ich oft gehört.Immer wenn ich wieder ein schlechtest Gewissen hatte , nix zu tun. Nix tun zu können, trifft es noch besser.

Allein diese beiden Gruppen waren sehr hilfreich, sie nahmen mir doch die heftigen Selbstvorwürfe.
In den einzelnen Stunden dieser Gruppen kam oft ein Ah Ha Effekt in mir hoch, weil man sich wieder selbst erkannt hat.

In der der letzten Stunde der Depression Gruppe ( 8 waren es wohl insgesamt) sahen wir einen Film," Wege aus der Depression". Ich musste danach weinen, so sehr hab ich mich darin wieder gefunden.

Der sonstige Ablauf des Tages wurde gestaltet mit gemeinsamer Ergotherapie, Bewegungstherapie, Kunst- oder Musiktherapie. Es gab eine Biographische Gruppe um sich kennen zulernen. Eine Achtsamkeit  Gruppe in der einem vermittelt werden sollte mehr das "hier" und "jetzt" zu erleben.

Es gab auch Therapie freie Zeit. Die konnte, und eigentlich sollte man das auch, zum Austausch it anderen Patienten nutzen.

Einmal die Woche war Visite. Bei einer Psychiaterin.  Für mich Stress pur. Weil ich immer das Gefühl hatte ich muss abliefern, so und so oft gelacht haben. Was natürlich quatsch ist. Aber wenn man jahrelang immer auf Leistung gepolt war , kriegt man das nicht einfach raus.

Medikamente.


Ich wollte erst keine, mir schwirrten da diverse Vorurteile durch den Kopf. Aber es ging nachher nicht anders.
Durch die Depression hatte ich große Schlafprobleme, dagegen gabst denn was.
Später wurde mein Gemütszustand immer schlechter, ich musste fast dauernd weinen, dafür gab es dann ein zweites Medikament. Beide halfen etwas. Etwas soll heißen, schlafen klappt. Weinen muss ich jetzt nur noch bei direkt Konfrontation mit mir. Also bei der Therapie z.b.

Mein Fazit, als erste Maßnahme hilfreich, tröstend, leitend. Aber nicht nachhaltig. 
Zumindest nicht bei mir.