Hier beschreibe ich meine Eindrücke und gebe nicht die Facherklärungen wieder.
Der Tiefenpsychologe, (Ambulant)
War gespannt was mich dort erwartet, war ja meine erste Therapie. Nun zuerst wurde ich gefragt was denn ist, und was ich erreichen will.
Die beiden Fragen lösten schon wieder das weinen aus, die Verzweiflung ergoss sich förmlich aus meinen Gesicht.
Angstfrei sein, stammelte ich. Die Antwort war etwas, das mir zu denken gab. So wie auch weitere Antworten bei weiteren Sitzungen.
"Wenn Sie meinen ich muss nur eine wenig reden, lege einen Schalter um, und sie funktionieren wie bisher. Dann sind Sie hier falsch ": seine erste Antwort.
Dieser Therapeut arbeitet mit einer Traumtherapie. Ich versuche durch seinen Anleitung zu entspannen und er gibt mir ein Bild vor. Das soll ich dann zu Hause zeichnen und beim nächsten Besuch, zum besprechen mitbringen.
Ich brachte einige Bild, aber Bilder die mir so in den Sinn kamen. Diese übergeordnete Leistungsdenken in mir wurde tätig.
Wir konnten aber auch damit arbeiten. Es zeigte sich wie sehr mich die Zustände in der Jugend doch mitgenommen haben, wie schwer es mir fällt sich auf jemanden zu verlassen, ja, generell vertrauen zu können.
Die Sitzungen waren anstrengend, emotional. Mitunter wurde ich gefragt ob bei meiner Rückkehr nach Hause auch jemand da wäre.
Aber, auch diese Zeit hat mir was gebracht. Sie war den stationären Klinikaufenthalt zu ende. Und danach, hatte meine Psychiaterin, ja eine weitere Therapie beim Verhaltenstherapeuten empfohlen. Aber das sollte noch ein paar Monate dauern denn es folgte erstmal der Klinikaufenthalt und im Anschluss daran, die ambulante Reha.
Der Verhaltenstherapeut. (Ambulant)
So richtig versteh ich noch nicht was der wohl macht. Ich rede, er hört zu. Ende. So war das in der Tagesklinik bei Einzelgesprächen, so war das in der stationären Klink. Für mich hat das den Beigeschmack des nur Verdienens. Jeder schöpft noch mal ab. Bisher tut sich da nicht viel.
Komm jetzt besser mit dem Therapeuten klar. Er gibt auch mitunter ein Statement ab, über Sachen die ich ihm schildere. Oder letztens gab es einen Rat betreffs eventueller weiterer Krankschreibung.
Fühl mich dort gut aufgehoben.
Kunsttherapie. (Tagesklinik)
Kunsttherapie hatte ich nur 2 mal. Dann wurde ich nicht mehr hingeschickt. Und zwar in der Zeit als ich die Tagesklinik besuchte.
In der Kunsttherapie kann man ein Thema bekommen oder mitunter auch ohne Thema frei malen. Mit verschiedenen Materialen, Tusche, Acryl, Ölfarben, usw.
So richtig gut empfand ich die Therapie bei meinen 2ten besuch, allerdings auch erst beim malen.
Ich war schlecht draus, mir ging es nicht gut. Die Therapeuten fragte mich, ob ich nicht doch, trotz Lustlosigkeit, was versuchen möchte. Nun, eigentlich aus Respekt der Fr.B. gegenüber willigte ich ein.
Und so malte ich, ziemlich finster, meiner Stimmung entsprechend. Ich in der Mitte dargestellt, umgebend von immer dunkler werdenden Kreisen, welche zu Rand des Blattes fast nur noch schwarz waren. Aber, bemerkenswerterweise, war das befreiend.
Wie ein stummes Schreien, ein rauslassen, Druck abbauen. Meine Laune wurde jedenfalls deutlich besser, zum Ende der Stunde.
Zeigt mir, mal muss sich zunächst einfach auf Therapien einlassen, um feststellen zu können ob diese bei einem selbst greifen. Gibt immer auch mal welche die nicht passen.
Musiktherapie. (Tagesklink, Stationäre Klinik)
Die hatte ich auch in meiner Tagesklinikphase, später auch beim meinen stationären Aufenthalt. Übrings bei dem selben Therapeuten. Eigentlich nur durch Zufall. Ich hatte Leerlauf und ein paar Mitpatienten ermutigten mich mit zur Musiktherapie zu kommen. Vorab, ich bekam die später verordnet, weil ich meiner Bezugsperson davon vorschwärmte.
In der Therapie fängt man mit Trommeln an. Kann jeder mit um, kriegt jeder hin, und, geht zu Beginn gewollt alles durcheinander.
Ich fand es herrlich befreiend, man konnte wunderbar sich den Frust von der Seele trommeln. Im späteren Verlauf probiert man verschiedene Instrumente. Es geht nie darum diese richtig zu spielen, man probiert nur ein wenig.
Dann wird versucht alle im Einklang zu bringen, indem z.B einer einen Rhythmus vorgibt, und die anderen steigen mit ihren ausgewählten Instrumenten, nach und nach ein. Man wundert sich, wie gut das klappt.
Bis zu 10 Depressive die sich nach und nach, im Takt verstehn. Und das kann man hören, denn verstehn, das können sich die Erkrankten ohnehin.
Therapeutisches Boxen, (Stationäre Klinik)
das hatte ich 5x während meines stationären Aufenthaltes. Boxen gegen einen Sandsack während ein Bewegungstherapeut mit einem spricht. Soll wohl helfen Aggressionen rauszulassen. Brachte bei mir nicht wirklich was. Ich hatte keine Wut zum rauslassen, so sehr sich der Therapeut auch bemühte.
Bei anderen war das aber sehr hilfreich. Z.B bei einer Weg Begleiterin die sehr viel Gewalt in Ihrer Ehe erlebt hatte.
Mir brachte es nicht soviel, liegt wohl auch immer ein wenig an der Biografie.
Biografische Gruppe. (Tagesklinik)
Hier wurde ein Brettspiel benutzt. Es ist ein Würfelspiel bei dem man Zug um Zug durch 4 Phasen des Lebens kommt. Kindheit, Jugend, Erwachsen, Alter. Es gibt Felder auf denen man Frage Kärtchen ziehen kann, es gibt Felder, da darf die Gruppe eine Frage an einem stellen. Ziel ist es sich einander besser kennen zulernen und etwas voneinander zu erfahren.
Ich fand es ganz gut.
Achtsamkeit. ( Tagesklinik )
In der Achtsamkeit wird versucht wieder dahin zu kommen, im hier und jetzt zu sein, was durchaus Sinn macht. Ich bin, immer noch, häufig 3 Schritte voraus bevor ich den ersten gemacht habe. Das stresst. Sich mal wieder einen Moment bewusst machen, einen Augenblick genießen, Dinge die man nicht mehr wahr nimmt.
Von den Damen der Tagesklink wurde das immer sehr gut verdeutlicht.
Beispiel, Der Duft, wenn es im Sommer nach längerer Zeit mal wieder regnet, ein Musikstück, bei dem man die Augen schließt und einfach mal zuhört. Oder sich mal ganz bewusst, einen Fuß vor dem anderen, langsam bewegen.
All diese Dinge, und mehr, hat man echt verlernt.
Ich hatte zu Beginn auch wie viele die Gedanken, was nützt mir das, bringt mir auch keinen Job, ändert meine Probleme nicht. Stimmt wohl, aber, es blendet sie mal einen Moment aus, so dass man mal wieder Luft holen kann.
PME, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (alle 3 Einr.)
Hatte ich in alles 3 Einrichtungen, aber in der Stationären Klinik, brachte es mir was.
Es wird ist bequem auf eine Matte gelegt, einige bevorzugen auch das sitzen auf einen Stuhl.
Von einer CD bekam man, vor den Hintergrund einer beruhigen Musik, Anweisungen bestimmte Muskelgruppen kurz anzuspannen und dann wieder zu lösen. Das wurde so 2-3 mal die Woche gemacht, immer ne gute halbe Stunde. Durch die sich wiederholende, immer gleich bleibende Stimme von der CD, stellte sich bei mir ein Automatismus ein, bedeutet, irgendwann musste ich nur die Anfänge der CD hören und wurde entspannt. Ich nahm dann den Rest der CD nicht mehr bewusst wahr.
Es gab aber auch Patienten die es als nervend empfanden. Ist nicht für jeden was.
In der Tagesklink wirkte es überhaupt nicht, da die Therapeuten sehr unruhig sprach und auch die Räumlichkeiten keine Ruhe boten. In der Reha gab es eine Pflegerin die Jacobson machten, die konnte das super. Ruhig Stimmlage, immer wiederholend aber nicht monoton. Da konnte ich gelegentlich entspannen. Aber auch dort waren die Räumlichkeiten nicht optimal, sprich es war zu laut.
Ergotherapie ( alle 3 Einri.)
Den Sinn habe ich nicht ganz verstanden, aber tat auch gelegentlich ganz gut, und das zählt. Man könnte es mit Werkunterricht in der Schule vergleichen. Etwas basteln, malen, töpfern, gestalten. Aus frei wählbaren Materialien. Ich bevorzugte Speckstein, ein, wie ich finde, interessantes Material. Die Therapeuten gaben auf Wunsch Hilfestellung. Man konnte, vertieft in sein Projekt, abschalten. Hatte Erfolgsmomente, die durch die Erkrankung eh weg waren.
Diese Therapie hatte ich in alles 3 Einrichtungen. In der Reha kam dann noch etwas spezielleres dazu.
Boat, ( Reha )
Beruforientiertearbeitstherapie.
Die gab es nur in der Reha. Man bekam ein Projekt zugewiesen und hatte ein bestimmtes Zeit Fenster um es fertig zustellen. Die Projekte waren aus Holz und musste nach einen Bauplan angefertigt werden.
In meine Fall, ein kleines Steckspiel.