Der Anfang

Moin,
tja wo soll man anfangen. Ist Neuland für mich.
Jetzt mit fast 52 komm ich auf die Idee einen Blog über meine Depression zu machen, über dass was ich mal war vielleicht auch über dass was ich werden möchte.


Ging wohl schon vor Jahren los, keine Interessen mehr, Hobby aufgegeben, all das was man überall über Depression so liest.

Dann schloss das Werk, Job weg. Gut, man war gut abgesichert,

Ein ganze Jahr bezahlt freigestellt. Hört sich gut an ? Ist es nicht. Die erste Zeit macht man Sachen,die liegen geblieben sind.

Den Keller, das Fahrrad herrichten, Auto gründlich sauber.usw.

Aber dann, dann ging es los bei mir. Angstattacken, Die Erinnerung an eine beschiedene Kindheit.

Die Erinnerungen an ein unstabiles Zuhause.

Plötzlich war alles wieder präsent, nicht einfach daran erinnert, nein. Die Emotionen waren genau so.

Der Zustand wurde immer schlimmer, das Selbstvertrauen immer weniger.

Nur wieder arbeiten, dachte ich. Mein Frau meinte schon, "du brauchst Hilfe".  Quatsch dachte ich .

Brauch nur wieder Arbeit.

Es wurde schlimmer. Mochte nicht mehr allein zuhause sein, Panik, Angst so ging das weiter.

Schlaflosigkeit, Unruhe und Suizidgedanken.

Ich halt es nicht mehr aus, nur irgendwie aus der Situation raus. Wenn es nicht anders geht, dann halt endgültig.

Früh morgens. Wieder nicht geschlafen. Messer vor mir auf dem Tisch, verzweifelt.

Da schrie förmlich was in mir, " He, versuch noch was".
Telefonseelsorge.

Die wußten sehr schnell dass sie mir direkt nicht helfen konnten. Vermittelten mir aber
pschologische Hilfe.

Eine Beratungsstelle der evang. Kirche.

Dort fiel zum ersten Mal der Begriff den ich noch nicht wahr haben wollte. Burn Out.

Ich ? Nee ich doch nicht, ich muss nur wieder arbeiten. Mehr nicht.

Es wurde schlimmer,wieder beim Hausarzt. So aufgelöst, das der mich nicht so gehn lassen wollte,

Er rief eine gegenüber praktizierende Psychiaterin an mit der Bitte mal eben nach mir zu schauen.

Ich hin, 10 min später wieder raus. Mit einen Antrag für Reha und einer Packung Tabletten.

Verlustängste, war der schnelle Befund. Am selben Tag kam meine Frau nach Hause, mit einem Personalbogen von Ihrem Chef.

Für mich.Als Kommissionierer für einen Lebensmittellieferanten.

Alles Grün, dachte ich, jetzt´s wird es wieder. Ich sollte mich irren. Gut 3 Monate war ich dort. Jeden Tag mit Magengrimmen und Schmerzen in Knie und Rücken zur Arbeit.

Ist halt nicht das richtige, dachte ich. Dann ergab es sich, dass ich durch einen Ex Kollegen vermittelt, wieder in einen Produktionsbetrieb anfangen konnte.

5 Tage. Am 5ten Tage kam die Rebellion des Körpers.

Ein Kollege erklärte mir gerade noch weitere Aufgaben, plötzlich drehte sich mir alles. Ich zitterte, hatte Panik, konnte nur noch heulen, entschuldigte mir immer wieder für mein "Versagen".

Sie nahmen mich beiseite wollten mich trösten, ich hörte nicht zu, Sie brachten mich zu Arzt, Blutdruck, EKG, nix.

Ab zur psychosozialen Nothilfe.

"Burn Out. Sie wollten nicht hören, Ihr Körper hat den Notaus gedrückt."
War deren klare Ansage.

Es folgte die Anmeldung in eine Tagesklinik.

8 Tage war ich zu Hause bis ich in die Klinik konnte. 8 Tage die ich niemanden wünsche.
Ich konnte meiner Familie nicht in die Augen sehn ohne sofort weinen zu müssen.

Immer wieder Selbstvorwürfe.

Die Klinik war hilfreich. Es half zu erfahren ich bin nicht der einzige.

Aber jeder ist doch für sich allein.

Das war Anfang März 2017