Wieder ein Jahr vorbei, wieder beschenken wir uns. Ich spüre manchmal etwas Verbitterung weil meine Frau vieles erreicht hat was sie wollte und ich nicht. Dennoch, das liegt an mir, an meiner Erkrankung. Auch die negativen Jahre vor meiner jetzigen Ehe tragen ihren Teil dazu bei. War halt alles etwas schwierig. Ich habe uns schon öfters geschieden gesehen, aber bisher hat es gehalten. Vielleicht ist es bei mir auch der Unterdrückte Wunsch, keine Verantwortung mehr tragen zu müssen. Frei zu sein in dem was ich für mich entscheide auch wenn es ein Abschied von dieser Welt wäre.
Wieder ein Jahr. Zugegeben es ist nicht so schlecht geworden wie ich es befürchtet hatte. Noch haben wir ein Dach über den Kopf, Hartz4 hat sich auch noch nicht eingestellt. Aber was wird die Zukunft bringen? Ich sehe, natürlich, wieder schwarz. Meine Frau nie. Sie ist optimistisch, gesund halt. Ich bin der in der Schatten-Welt. Meine Erkrankung setzt mir im Augenblick sehr zu, das warten auf eine Entscheidung der Rentenversicherung strengt an. Da ist es doch ein kleiner Break, so ein Hochzeitstag.
Und weiter? Wie immer, abwarten. Nervig, anstrengend, mürbe machend.
Aber eine Jahr ist ja wieder geschafft.