Höre mir das neue Album von Peter Maffay an. Früher gab es Zeiten an denen ich viel von ihm gehört habe. Damals war ich junger Papa, voller Sorgen, ohne Hoffnung auf Besserung. Eine Frau die unehrlich war, einen kleinen Jungen der mir alles bedeutet hat und es auch immer noch tut. Wie alle meine Kids.
Immer wenn es Nacht wurde, Frau und Kind im Bett, saß ich vor der Stereoanlage. Kopfhörer auf, stumm mitsingend. Und die Musik trug mich weg, weg in eine Welt von Wachträumen. Träumen in denen ich vertrauen konnte, geben konnte. In denen ich zu träumen wagte. Und ich träumte von Feiern zu denen ich in der Realität nicht konnte, von Momenten in denen es keine Gefahr barg sich seinen Gefühlen hinzugeben. Ja die Musik half mir damals Gefühle zuzulassen die in der Realität verletzt wurden. Immer passend zu dem was ich brauchte, Wut, Traurigkeit, Freude. Es waren Alben wie Revanche, Sonne in der Nacht, ich will leben usw, ich erkannte mich in so vielen Texten wieder.
Jetzt, hier und heute, beamt die Musik meine Gedanken wieder weg. Zu jenen finsteren Zeiten die mich einzuholen scheinen. Aber, hier und heute, ist die Verantwortung für den kleinen hübschen Jungen im Nebenzimmer nicht mehr da.
Jetzt, hier und heute, zündelt in mir das Verlangen mich bewusst weg zu beamen, dorthin wo meine Träume sind, jene schönen aus vergangenen Tagen.
Wer träumen will muss schlafen, wer schlafen will muss müde sein.
Und ich bin müde,sehr müde.