Sonntag, 4. November 2018

Gestern war ganz gut, die Fahrt mit meinen Sohn .

Tja, nun ist er in Ludwigshafen. Bin stolz drauf das er das geschaft hat. Umzug organisieren, packen, Wohnung kündigen usw.. Hat er gut hin bekommen.
Was viel wichtiger ist, die Aufbruchsstimmung die er hat, macht mich froh. 
Die Rückfahrt im ice war lang, und kam mir noch länger vor. Dauerte nicht lange und ich hatte genau genommen Unmut wieder nach Hause zu fahren, wartet doch hier wieder der Brief vom Sozialamt. Die Sorgen, die Angst. Immer wieder die Rückkehr der Emotionen von damals. Nix zu haben, nix zu sein. Ich sehe die Menschen im ice und denke bei dem einen oder anderen wie normal es wohl für den Menschen ist, ein Ticket zu kaufen, irgendwo hinfahren, ein Musical oder ähnliches besuchen, und sich um die Ausgabe nicht so sorgen zu müssen. 
Ich kann nicht mal, ohne Gewissenbisse zu haben, ein Baguettebrötchen für 2.50 kaufen. Es rattert im meinen Kopf wie damals. Das war der Wohlstand den ich haben wollte, der mir reichte. Einfach irgendwo ne Bratwurst essen ohne Reue, ein Kinobesuch ohne skrupel. Einfach normal leben. Statt dessen fühle ich mich wieder zurück versetzt in die Zeit, in der ich Kleingeld aus allen Jacken, Taschen, zusammen suchen mußte um genau abgezählt ein Brot kaufen zu können. Oder wenn ich übermütig war, habe ich damals meinen Sohn auch mal ein Matchboxauto gekauft. Etwas worauf ich Appetit gehabt hätte, oder gebraucht hätte, stellte ich hinten an. 
Das bin ich nie los geworden, da wurden mein Schuhe noch mal geklebt, die Jeans noch mal geflickt, usw. Aber ich konnte meinen Kids den einen oder anderen Wunsch erfüllen. Und auch meiner Frau. Ich hatte aber auch meine Freude daran, wenn meine Familie zufrieden war. Ein positver Gedanke, meine 1ter Sohn, damals wohl so 7. wir hatten seinen Autos gezählt die er von seinen Umfeld so bekommen hatte. 500 Stück. Er und ich hatten sie aufgereiht und wir waren stolz.
Vorbei, ich habe nicht mehr die Energie, und, eigentlich auch nicht mehr die Lust zu kämpfen. Wozu auch, Altersarmut ist für mich kein Schwarz sehn, sondern ein Fakt. Und jetzt auch noch das Sparbuch in Gefahr.Das sollte zumindest die Absicherung für meine Frau sein.   Wenn Vergangenheit als Gegenwart wieder präsent wird, ist es zum kotzen.