Montag, 25. Januar 2021

Letzte Nacht in der Klinik.

 Morgen steht die Abreise an. Nach Hause das ich als Zuhause nicht empfinde. Habe viel nachgedacht und mir ist bewusst geworden wie unzufrieden ich mit meinen Leben und auch mit der Lebenssituation bin. Das Bewusstsein, das wars, nimmt immer mehr Raum ein. Man kann niemanden die direkte Schuld dafür geben. Ich hätte früher etwas ändern sollen. Z.b. hätte ich mich früher von meiner Frau trennen sollen denn ich habe ich nicht fertig gebracht sie zur Offenheit und Ehrlichkeit in der Beziehung zu ermutigen. Aber das ist ja mein Grundproblem. Bedürfnisse erkennen und benennen. Nun ist es halt vorbei. Ich werde 56 und Dinge die mir früher vielleicht mal wichtig waren oder wünschenwert, gibt es nicht mehr. Die werden auch nicht wieder kommen. Sei es auch körperlichen oder finanziellen Gründen. Es bleibt ein Gefühl der Verbitterung und auch ein wenig Trauer um die verlorenen Jahre. Ich denke intensiv über Scheidung oder zumindest Trennung nach. Warum soll meine Frau nicht noch mal durchstarten? Sie ist ja in der Lage ihren Bedürfnissen Ausdruck zu geben. 

Ich werde heute noch packen. Morgen dann die Abreise. Wohin, ja ich weiß noch nicht wohin die Reise geht. Die Fahrt wird nach Hause gehen, dorthin wo ich nicht mehr zuhause bin.

Mittwoch, 20. Januar 2021

Entlassung am 26.01.21

 Dann ist Quarantäne zu Ende.

Dienstag, 19. Januar 2021

Lichtblick

Ich bekomme scheinbar die Begutachtung die ich für den Rentenantrag brauche. Das würde endlich nach drei Jahren eine Pause bedeuten. 

Montag, 18. Januar 2021

Wieder in der Angst-Komfort-Zone.

Isoliert, ich muss nicht raus und keiner kommt rein. So hält sich die Angst in Grenzen aber was ist wenn ich wieder raus muss? Ich warte auf Anrufe vom Chefarzt und vom Gesundheitsamt um zu hören wie es weiter geht. Noch was merke ich, ich werde bissiger mit immer mehr schwarzen Kommentaren. Auch nervt mich wenn ich höre das Zuhause das ein oder andere noch nicht gemacht ist. Doch angespannt? Wird wohl so sein. Heute morgen habe ich ein kratzen im Hals und bedingt dadurch leichten Husten. Meine Depression ziegt mir gleich passend wieder Bilder vom Krankenhaus, Intensiv und, so bescheuert das klingt, das mein Handy, Tablett und Pc verschwindet. Gemopst. Was mich auch nicht wirklich wundern würde. Die Menschen sind schlecht davon bin ich überzeugt. Oder anders ausgedrückt, es ist ein Erfahrungswert den ich für mich gemacht habe. 

Würde mir diese Welt wirklich fehlen? Nein, es ist nicht mehr meine Welt. So empfinde ich das. Warum auch schön reden. So und nun weiter hier sitzen und ...abwarten. 

Samstag, 16. Januar 2021

Positiv getestet.

 Fühle mich schlecht. Nicht körperlich sondern psychisch. Ich bin infiziert. Hätte nicht nach Thüringen fahren sollen das war wohl wieder mal einer meiner Fehler. Jetzt wird Montag entschieden ob ich nach Hause transportiert werden. Per Krankentransport. Mir graut davor eine Gefährdung für meine Familie zu sein. Gedanken verschaffen sich immer mehr Raum in meinen Kopf, ich sollte nicht nach Hause, ich darf nicht nach Hause, ich sollte.. ja vielleicht sollte ich das. Eine Entscheidung fällen, einen Schlussstrich ziehen. Keine Belastung mehr und keine Sorgen mehr. Und, keine Gefahr für die Familie. 

Ein Entschluss schein zu reifen, der Entschluss einen Schlussstrich zu ziehen. 

Man sollte ein Buch zuklappen wenn die letzte Seite erreicht ist.

Freitag, 15. Januar 2021

Die Depression gewinnt gerade wieder.

 Ich fühl mich wieder mal am Mors gekniffen. Wie oft ich schon gedacht habe das Schwierigkeiten nur auf mich warten, weiß ich nicht. Irgendwie scheint es mich für nicht möglich zu sein mal eine längeren Zeitraum Ruhe zu haben. Einfach mal eine Zeit in der alles läuft. Ist frustrierend und mein Bedürfnis das nicht mehr durch machen zu müssen wächst. Besser tot wie immer wieder getreten zu werden ruft einiges in mir. Aber das tat es auch schon öfter. Die Frage ist ob ich dem irgendwann mal nachgeben werde. Wahrscheinlich bin ich zu feige.

Ich sitze hier nun in Thüringen, im Zimmer der Klinik und bin in Quarantäne. Mist. außerdem scheinen die hier die Zahlen nicht zu melden, zumindest nicht in die Corona App. Wird seinen Grund haben denke ich aber so richtig ok finde ich das nicht. Wieder einmal kann ich nix weiter machen als abwarten. Man wie ich es hasse.

Donnerstag, 14. Januar 2021

Schiete

Jetzt hocke ich hier in der Klinik, mitten in Thüringen, und bin in Quarantäne. Das fühlt sich sowas von doof an. Scheiß Corona jetzt kann ich sicher noch länger warten bis ich weiß wie es weiter geht, zum Kotzen. 

Samstag, 9. Januar 2021

Kurz gedacht.

Was gibt es damit man zur Ruhe gelangt?

Sind es Vögel mit ihren Gesang,

ist es Licht das uns sanft umfließt,

eine Blume die um Garten sprießt.

Ist es am Ende die Kühle des Marmors

der sich über unsern Haupt gen Himmel regt.

Wo drauf steht zu lesen,

wie lang wie auf Erden unruhig gewesen.

Denn sicher wird es ewig Nacht

senkt man uns in den Schacht hinab.

Dann ist Ruhe,

das ist gewiß,

weil du nicht mehr auf Erden bist.

Freitag, 1. Januar 2021

Neujahr.

Wieder mal in der Klinik. Meine Stimmung ist nicht so toll. Habe gestern viel im Bett gelegen und ins Leere geschaut. Und auch die Gedanken daran, wie es wäre, wenn endlich alles vorbei wäre, waren wieder da. Nicht direkt Suizid, mehr eine allgemeine Todessehnsucht. Silvester habe ich geschlafen, das ist aber auch ok. Ich habe schon seit Jahren keine großen Erwartungen mehr. Wie die Psychologin sicher mit Recht meinte, zu viele Narben. Aber nun gut, auch ich kann nicht wissen, was das neue Jahr bringt, ich kann nur vermuten. Und dann kann es halt doch ganz anders kommen. Was resultiert daraus? Genau ... abwarten.