Sonntag, 29. Dezember 2019

Jahreswechsel steht bevor, was wird 2020 bringen?

Sicherlich unnötig drüber nachzudenken. Man kann es nicht wissen. Es gab Momente in denen ich nicht drauf gewettet hätte, 2019 zu erreichen. Ich merke in diesen Tagen dass am abend die Leere der Gedanken über mich kommt. Was war, was nicht mehr ist, was aktuell die Situation ist. Möchte mich fallen lassen ins nichts. Aber dann kommt auch die Gegenwehr, Gedanken die mir sagen wie weit ich gekommen bin. Sicher, eine meiner Stützen sind auch noch die Medikamente, aber auch die geänderte Wahrnehmung hilft mir. Die berufliche Situation wird das nächste Ziel sein. Sehn wie bzw. ob es dort weiter geht. Oder doch Teilerwerbsminderungsrente. Hauptsache in dem Themenbereich erstmal Ruhe.
Aber schon zu weit gedacht. Jetzt kommt Sylvester. Wir werden es mit der Familie verbringen, also Kids, Schwager Schwägerin plus Anhang. Eigentlich gut dass man sich trotz Differenz zusammen findet. Und dann?
Wie so oft, abwarten.

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Gestern kam die Familie.

Schwager und Schwägerin mit Kindern. Mein Zweitgeborener mit Schwiegertochter und Enkelkindern. Gemeinsames Grünkohl-essen . 12 Personen. Ich fand es gut, fühlte mich wohl. Es wurde gelacht, erzählt, gegessen. Ein guter Tag.

Heute bin ich erschöpft. Fast nur am schlafen. Ob es gestern zuviel war? Ich weiß es nicht. Morgen noch mal Praktikum dann ist wieder Wochenende. Noch beunruhigt  mich der Gedanke ans Praktikum nicht. Mal schauen was morgen ist. Die letzen Tage ging es mir vorher immer nicht so gut auch wenn im nachhinein alles klappte. Die Energie ist ich dafür aufwenden muss ist halt größer als bei gesunden Menschen.
Naja  was will man machen.

Dienstag, 24. Dezember 2019

Gestern ging mir wieder mal schlecht.

Die Angst versuchte  einer Herr zu werden. Gliederschmerzen, ToraxSchmerzen, Unruhe. Bin trotzdem zum Praktikum. Wollte zum einen raus zum anderen wollte ich mich bewusst der Angst nicht unterordnen. Der Kopf kämpft ständigt dagegen an. "Nein Jürgen, du hast nix mit dem Herzen. Der Brustkorb schmerzt weil die Muskulatur verspannt." Usw. Am Abend wurde es besser. Als wenn das Venlafaxin versagt hätte. Aber ich denke es lag auch daran dass ich am Sonntag haben noch was getrunken habe. Versteht sich nicht gut mit Antidepressiva.

Heute fühl ich mich gut. Was sicherlich auch daran liegt dass ich mir keinen Stress mehr mit Weihnachten mache. Ich sage was ich möchte und was nicht. Auch die Gedanken ob jetzt auch alles für die Kinder gut ist, mache ich mir nicht mehr. Sie sind gross und können sich selbst um sich kümmern.
Ein gutes Gefühl, Distanz aufbauen zu können, hätte schon früher kommen können.
Wie lange das so bleibt? Abwarten.

Sonntag, 22. Dezember 2019

Wiedermal steht der Baum im Wohnzimmer.

Und ich kann mich den Erinnerungen nicht entziehn. Waren ja auch nicht alles schlecht, nein es waren auch gute. Weihnachtsfeste mit 4 Generationen im Wohnzimmer zum Beispiel. Zeiten in denen man die Kids noch überraschen konnte und so manches Ah und Oh von ihnen zu hören war. Tja nun steht er wieder, der Baum. Meine Frau schmückt, ich habe ihr Weihnachtlieder dazu angemacht, gefällt ihr halt. Mir kommen wieder die Gedanken an all die Dinge die vorbei sind auch an Jahre die verloren sind, Jahre in denen man, ich, nicht gelebt hat. Und ja, mag sein dass das nun mal der Lauf der Dinge ist, ich aber fühl mich ein wenig vom Leben betrogen. Aber ein paar Dinge waren gut, ihnen bewusst zu gedenken ist dass was ich versuche, nun wo er wieder steht, der Baum.

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Aus der Selbsthilfegruppe.

Ich bin aus der Selbsthilfegruppe raus. Es passte nicht mehr für mich. Tendenziell würde ich sagen das lag wohl eher an mir. Einige kritische Äußerungen lassen mich aber auch überlegen ob ich überhaupt für eine Gruppe geeignet bin. Bin mir da noch nicht sicher, nur, das diese Gruppe ich mehr passte, ist für mich stimmig. Naja ich muss mir klar drüber werden ob und wie ich in dieser Richtung weiter mache. 

Dienstag, 17. Dezember 2019

Eine Woche noch bis Weihnachten .

Genau genommen bin ich froh wenn der Trubel vorbei ist. Nicht das es mich runter zieht, aber es gibt mir halt auch nix. Zurückblickend auf die letzten beiden Jahre, hätte ich damals ich geglaubt das mir mal wieder besser gehen würde. Aber das ist ja auch eine Eingabe der Depression, sie erlaubt einem nicht, zu hoffen. Das Jahr wird bald vorbei sein, ich weiß nicht was das neue bringen wird. Sicherlich ein paar neue Eindrücke, Bekanntschaft. Hoffentlich eine etwas längerfristige Perspektive was das Einkommen angeht. Ich werde abwarten müssen. Wieder einmal.

Freitag, 13. Dezember 2019

13.12. heute ist mein Geburtstag. Das ich den erlebe?

Liegt nicht nur an mir. Wenn ich egoistisch gewesen wäre würde ich hier nicht schreiben.
Mir bedeutet dieser Tag nix, im Gegenteil, er nervt mich. Ich fast froh über jeden der nicht anruft oder schreibt. Seit meinen 39 zigsten ist das wohl so. Mit zunehmenden Alter fange ich an immer die gleichen Gedanken an meinen Geburtstag zu haben.
Was habe ich erreicht?
Was ist alles vorbei?
Es kommt nix mehr, usw.

Was wollte ich erreichen? Genau genommen, nix. Ich musste schon früh immer reagieren auf irgendwelche Gegebenheiten. Da blieb für eigene Planungen oder Wünsche kein Raum.
Für die Zukunft sehe ich irgendwann die Altersarmut. Spazieren gehen am Rollator, aus dem Fenster gucken, jeden zweiten Satz mit "früher" anfangen. Ich möchte nicht alt werden, ich möchte einen Weg der meine Familie nicht belastet und für mich endlich  Ruhe bedeutet.
Es gab einige Geburtstage die ich bitter fand. Meine  Eltern waren nicht die Organisierer oder Topf schlagenden mitmachenden. Es gab andere zu deren Geburtstag ich nicht eingeladen wurde, wegen meines Elternhauses. Auch das war bitter.
Ich bin jetzt 54 Jahre alt und kann mich an keinen Geburtstag erinnern der besonders war. Da werden wohl auch keine mehr kommen. Runde Geburtstage feiern, das würde ich mittlerweile mehr als dass feiern von Niederlagen empfinden.
Heute ist Freitag, der 13.12.. Für andere mein Geburtstag, für mich mehr ein Gedenktag an verlorene Wünsche.

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Wieder mal so ein Tag den ich Revue passieren lassen muss.

Menschen, von denen ich viel halte, haben Punkte angesprochen über die ich nachdenken muss. Kritik, Vorwürfe, aber vielleicht auch nicht unbegründet.
Ich werde die Gespräche aus der Erinnerunge heraus aufschreiben, so als wäre ich ein weiterer Zuhörer gewesen. Dadurch gewinnen ich Distanz und es gelingt mir auch meinen eigenen Beitrag an diesen Dialog zu beurteilen.
Aber ich fühle mich eigentlich verantwortlich für einen Bruch, einen Bruch den ich aber auch für erforderlich halte.

Montag, 9. Dezember 2019

Neue Woche, neues Glück?

Wohl kaum, möchte ich antworten, aber halt, ich weiß es schließlich nicht. Ich kann schwarz sehen aber nicht hell sehen. Heute morgen fühlt es sich ganz ok an. Dinge ich die Woche erledigen muss sind bekannt. Und dieses Woche ist Termin bei meiner Psychiaterin. Bin gespannt was sie zu meinen Therapeuten sagt, der ja zum einen nix mehr für mich tun kann und zum anderen zur Teilerwerbsminderungsrente geraten hat. Ich selbst komme immer mehr zu dem Schluss an rezidivierende Depression zu leiden. Ist wie es ist, nun heißt es damit umgehen. Gelernt habe ich viel über mich jetzt brauch ich noch Beständigkeit. Zum einen was Therapie angeht, also Medikamente, zum anderen was Einkommen angeht damit ich weiß wo die Reise hingeht. Die Tatsache immer nur ein paar Monate im Voraus denken und planen zu können ist nicht gerade förderlich.
Heute ist erst mal Montag, ich muss mir ein Rezept holen und nachmittags ins Praktikum.
Also, abwarten.

Freitag, 6. Dezember 2019

Beschenkt werden, das mochte ich noch nie.

Selber schenken, ja das fand ich gut. Ich tat mich schon immer schwer damit etwas anzunehmen. Auch die Weihnachtstage fand ich immer bedrückend, bin genau genommen froh wenn sie vorbei sind. Als Kind waren sie immer geprägt von Gedanken wie, bloß nicht zu teuer, bloß nicht einfach wünschen.
Ich habe es bei meinen Kindern in der Hinsicht übertrieben, heute weiß ich warum. Aber ich habe es gemocht ihnen ins Gesicht zu sehen wenn sie ihre Geschenke auspackten. Und heute? Heute wäre ich froh wenn sie alle ausgezogen wären und ich keine Verpflichtung mehr empfinden würde. Ich denke meine Energie in der Hinsicht ist aufgebraucht. Eigentlich denke ich oft es wäre gut allein zu sein denn dann könnte ich auch entscheiden wie langen ich sein will. Irgendwann ist halt von allen genug.
Klingt traurig? Nein, nur müde.
Gestern im Praktikum musste ich Post bei einer Firma holen die gerade eine Veranstaltung hatten. Ich kam mir so klein vor. Hast nix, kannste nix, biste nix. Das hämmerte mir den Rest des Tages durch den Kopf. Fast unten angekommen, zumindest am unteren ende der Lohnhyrachie.
Ist nicht mein Monat, der Dezember.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Schlecht drauf heute.

Schlecht drauf bedeutet, ich würde am liebsten nur sitzen bleiben, weil ich in nix richtig Sinn sehe. Und dann kommen noch Kleinigkeiten oben drauf, die für mich wieder ein negatives "typisch" bedeuten. So ist gestern wiedermal eine meiner Haltekronen für die Zahnprothese abgebrochen. Kam schon öfters vor, der Zahn auf dem die Krone sitzt hat halt nicht mehr viel Substanz. Und dann geht die Spirale wieder los.
" ach nee, war ja klar. Früher wollte ich immer Implantate, ich werde wohl Zahnlos sterben. Armer Penner ohne Kauleiste. Wozu noch das ganze? Oh je, da biste im Praktikum und muss zum Zahnarzt. Wann soll ich das machen? Bringt doch alles nix. Jetzt ist lecker Fleisch essen auch vorbei "

Das sind die Gedanken welche dann sofort von der Depression abgefeuert werden. Und die verfehlen nicht unbedingt ihr Ziel. Es ist mitunter für mich sehr anstrengend den bewussten Schutzwall  dagegen aufzubauen, indem ich mir bewusst sage "He der schwarze Hund will beißen, und du weißt das".
Trotzdem, die miese Stimmung ist erstmal da. Und wieder einmal muss ich sagen, dieses Auf und Ab, kostet viel Energie.

Sonntag, 1. Dezember 2019

Was die Zeit vergeht. Kaum zu glauben.

Vor 2 Jahren war ich im Dezember in der Klinik. Hab zum ersten mal nix mit den Weihnachtsvorbereitungen zu tun gehabt. Und es ging auch alles seine Bahnen. Im letzten Jahr war ich in der beruflichen Reha und jetzt bin ich im Rahmen einer Reha Maßnahme im Praktikum. 33 Monate nach meinen Zusammenbruch. Aber mir geht es deutlich besser, zwar noch mit Medikamente, aber besser. Wenn man viel an sich selbst arbeiten musst merkt man garnicht so richtig wie die Zeit vergeht. Dann, irgendwann, ist der Kopf frei und man schaut zurück. Irgendeiner meiner Weggefährten sagte mal: "Mit jeder Stufe die wie erklimmen geht es besser und wenn man sich dann mal umdreht, sieht man wieviele Stufen man schon geschafft hat."
Also wird es gut sein öfters mal zurück zu blicken und des Weges bewusst werden.
Advent Advent, die Zeit, sie rennt.